Dass der SV Straelen den Gang in die Oberliga antreten wird, daran hat auch der Punktgewinn durch ein 0:0-Unentschieden gegen den 1. FC Bocholt nichts mehr geändert.
Zu weit abgeschlagen ist das Schlusslicht von der niederländischen Grenze in der Regionalliga West. Hinzu kommt, dass Präsident Hermann Tecklenburg bereits angekündigt hatte, dass es unter seinem Vorsitz keine Regionalliga mehr in Straelen geben wird.
Dennoch lieferte der SVS im Rahmen seiner sich zu Ende neigenden Abschiedstournee aus Liga vier im Duell gegen den 1. FC Bocholt eine ansehnliche Leistung ab. Am Ende stand sogar ein leichtes Chancenplus auf Straelener Seite: „Ich denke das Spiel war unterhaltsam für die Zuschauer. Es ging hin und her. Trotzdem wäre es verdient gewesen, wenn wir gewonnen hätten, da wir hintenheraus die eindeutigeren Chancen hatten“, ärgerte sich Interimstrainer und Sportlicher Kevin Wolze ein klein wenig über die Chancenverwertung.
Die vergebenen Torchancen sind für Wolze bezeichnend für den bisherigen Saisonverlauf: „Mit ein bisschen mehr Cleverness und Abgeklärtheit gewinnt man das Spiel 1:0 oder 2:0. Es ist nicht das erste Mal, dass wir zwei, drei, vier hundertprozentige Chancen nicht machen. Das ist das Manko, das uns über die gesamte Saison begleitet. So kann man natürlich kein Spiel gewinnen.“
Wir wollen den Stamm halten, das ist unser Ziel. Darauf kann man dann aufbauen, wo wir explizit noch was brauchen. Wir wollen eine Mannschaft, die Lust hat auf Straelen und charakterlich stark ist
Kevin Wolze
Abgesehen von den Ergebnissen stimmt aber die Leistung beim designierten Absteiger. So holte der SVS aus den letzten fünf Partien fünf Zähler und verlor jeweils zweimal nur knapp mit einem Tor weniger. Wolze führt das auf die intrinsische Motivation der Spieler zurück, die sich trotz bevorstehendem Abstieg zeigen wollen: „In erster Linie machen es die Spieler für sich selber. Jeder hat Ansprüche und Ambition. Der eine möchte noch weiter in der Regionalliga spielen, der andere vielleicht sogar noch höher. Deswegen kommt die Motivation von den Jungs selbst. Dahingehend kann ich auch keinem etwas absprechen. Man sieht es ja aufgrund der Leistung, das jeder alles gibt.“
Dass beim SV Straelen bereits für die kommende Oberliga-Saison geplant wird, ist kein Geheimnis. So verkündete der Verein vergangene Woche die Verpflichtung von Trainer Sunay Acar, der sich gegen Bocholt bereits schon mal vor Ort einen Eindruck seiner neuen Mannschaft machte, die er ab dem 1. Juli trainieren wird. Derweil plant Wolze im Hintergrund bereits den Kader: „Wir wollen den Stamm halten, das ist unser Ziel. Darauf kann man dann aufbauen, wo wir explizit noch was brauchen. Wir wollen eine Mannschaft, die Lust hat auf Straelen und charakterlich stark ist“, verrät der Ex-Profi.